27. Januar 2025

DoppelPAK Projekt beendet

Das Projekt DoppelPAK beschäftigte sich mit der Wiederverwendung pulverförmiger Aktivkohle aus der Trinkwasseraufbereitung für Verfahren zur weitergehenden Abwasserreinigung. Ziel dieser Untersuchungen war, das Aufnahmevermögen der PAK für Mikroschadstoffe optimal auszuschöpfen und somit einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Wasseraufbereitung zu leisten.

Zur Grundwasseranreicherung verwendetes Wasser aus dem Dortmund-Ems-Kanal (DEK) wird vor Infiltration mit dem Hybridprozess Flockung/Pulveraktivkohle (PAK) / Ultrafiltration (UF) gereinigt. Die dabei anfallenden Spülschlämme enthalten zu einem erheblichen Anteil PAK mit hoher Restkapazität zur Aufnahme von Mikroverunreinigungen. Mit einer Pilotanlage wurden die PAK haltigen Spülwässer direkt am DEK erzeugt. Adsorptions- und Desorptionsversuche haben gezeigt, dass die vorbeladene PAK noch über ca. 70 % ihrer Adsorptionskapazitäten verfügt und keine Desorptionseffekte zu befürchten sind. Zudem wurde ein einfacher Schnelltest auf Basis photometrierbarer Farbstoffe entwickelt, mit dem die PAK-Konzentration im Spülschlamm bestimmt werden kann. Der „Rührtest“ ist einfach, rasch und mit geringem Aufwand anwendbar.

Der PAK-Anteil im verwendeten Rückspülschlamm war zum Zeitpunkt der Untersuchungen mit rund 28 % relativ gering, weil den größten Anteil im Schlamm abfiltrierbare Bestandteile aus dem DEK einnahmen. Dieser Anteil überwiegend anorganischer Stoffe (Mergel) könnte bei einer Dosierung in eine kleine Kläranlage zu einer signifikanten Verringerung des wirksamen Beckenvolumens führen. Dies hängt aber von der jeweiligen Kläranlage bzw. deren Bemessungsgröße ab und muss individuell geprüft werden.

Wasserversorger können bei Anwendung des untersuchten Verfahrens die Kosten für die Schlammentsorgung einsparen. Dabei müssen jedoch auch die Entsorgungskosten für die anorganischen Schlammbestandteile der Kläranlage berücksichtigt werden. Ändern würden sich diese Einschränkungen, wenn andere Gewässer mit weniger abfiltrierbaren Stoffen zur Grundwasseranreicherung genutzt werden oder diese vor der PAK/UF-Stufe im Wasserwerk selektiv entfernt werden.

Bei Wiederverwendung z.B. der PAK-Mengen aus den Wasserwerken Rheine und Münster könnten nicht nur Ressourcen eingespart, sondern jährlich auch Treibhausgasemissionen in Höhe von 1.320 t CO2e vermieden werden.

Gefördert von:

Ansprechpartnerin: Anja Rohn (a.rohn@iww-online.de)

Auf dem Bild zu sehen: Pilotanlage für den Hybridprozess Flockung/Pulveraktivkohle/Ultrafiltration

Weitere Meldungen

IWW überzeugt im JRF-Evaluationsverfahren

Die Mitgliederversammlung der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) hat das unabhängige Evaluierungsverfahren des IWW Zentrum Wasser abgeschlossen. Das Institut hat gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt - ein großartiger Erfolg. Ein Evaluierungsverfahren ist ein...

WRAP GH2 Projekt gestartet

WRAP GH2 beschäftigt sich mit der Identifizierung von Wasserressourcen in Kombination mit Agrivoltaik für dezentrale Anwendungen von grünem Wasserstoff in Jordanien. Jordanien und andere Länder der MENA-Region zeigen aufgrund der Klimaschutzziele zunehmend Interesse...

Integrales Wassermanagement für die Wasserstoffproduktion

Die IWW Institut für Wasserforschung gGmbH arbeitet in Kooperation mit dem Wasserversorger OOWV an einem zukunftsweisenden, von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Forschungsprojekt zur nachhaltigen Nutzung von Wasserressourcen für die Produktion von...

Nitratentfernung in der Wasseraufbereitung

Ist die Nitratentfernung in der Wasseraufbereitung ein alter Hut oder aktueller denn je? Die Antwort hierauf lautet: beides! Mit technisch etablierten und bewährten Verfahren, wie beispielsweise der Umkehrosmose, kann Nitrat im Aufbereitungsprozess zwar bereits sehr...

Weiterentwicklung von gesundheitlichen Regelungswerten

Im Forschungsprojekt GOW-Opti des DVGW Zukunftsprogramm Wasser wurden unter Beteiligung relevanter Stakeholder und mit Unterstützung des Umweltbundesamtes Optimierungspotentiale für gesundheitliche Regelungswertkonzepte und insbesondere deren Praxisumsetzung...

B-WaterSmart Projekt auf CORDIS-Seite der EU vorgestellt

Unter dem Titel „Intelligente Ansätze zur nachhaltigen Wasserbewirtschaftung“ wird das abgeschlossene B-WaterSmart-Projekt in einem Bericht vorgestellt, der auf der CORDIS-Website der EU veröffentlicht wurde. Fazit ist: Für die Einführung nachhaltiger...