Asset-Management

Die Hauptaufgaben von Wasserversorgungsunternehmen umfassen den effizienten, klimafreundlichen/klimaneutralen Betrieb sowie die nachhaltige Instandhaltung der Wasserversorgungsnetze. Die Anforderungen an den Wasserbedarf unterliegen dabei bereits heute deutlichen Veränderungen, auf die auch die Forschung reagieren muss.

Unsere aktuellen Projekte zum Thema Asset-Management:

Wasserverlustmanagement

Auf einen Blick
Weiterentwicklung eines bestehenden DSS-Tools zur multikriteriellen Bewertung von Maßnahmen des Wasserverlustmanagements. Es wird ein Excel-basiertes Tool entwickelt, mit dem ein Wasserversorger verschiedene Kombinationen von Instandhaltungsmaßnahmen zur Reduzierung von Wasserverlusten vergleichen kann und eine automatisierte Entscheidungsunterstützung zur Auswahl der geeignetsten Kombination stattfindet.
Hintergrund und Zielsetzung
Spezifische Wasserverluste im Trinkwassernetz sind ein wichtiger Indikator für den technischen Leitungszustand. Steigende Schadens- und Wasserverlustraten können auf eine zunehmende Zustandsverschlechterung der Leitungen hindeuten. Wasserverluste sowie Maßnahmen zu deren Erfassung und Reduzierung oder Vermeidung sind mit Kosten verbunden (z. B. Gestehungs-, Ortungs-, Druckmanagement- und Instandhaltungskosten). Aus versorgungstechnischer und wirtschaftlicher Sicht kommt daher einer möglichst genauen Bestimmung der Ursachen für die Höhe der Wasserverluste sowie der damit verbundenen Kosten eine große Bedeutung zu. In der neuen EU-Trinkwasserrichtlinie wird explizit die Reduzierung von Wasserverlusten als Ziel definiert.

Projektziel ist die Erweiterung des bestehenden Excel-basierten Tools zur technisch-wirtschaftlichen Bewertung von Geräuschpegelloggern zur Wasserverlustreduzierung. Neben der technischen und wirtschaftlichen Dimension sollen auch ökologische, gesundheitliche, soziale oder rechtliche Aspekte anhand von Kennzahlen im Sinne einer Nachhaltigkeitsbewertung bewertet werden. Es sollen weitere Instandhaltungsmaßnahmen wie Rehabilitation oder Druckmanagement berücksichtigt werden. Zudem sollen basierend auf den eingegebenen Daten (Netz- und Maßnahmendaten) und den daraus abgeleiteten Kennzahlen, automatisiert optimierte Handlungsoptionen aufgezeigt und priorisiert werden.

Projektpartner
energis-Netzgesellschaft mbH, Leitungspartner GmbH, Stadtwerke Arnsberg GmbH

Laufzeit
12/2021 – 11/2023

Fördermittel
E.ON SE

Ansprechpartner

E.ON Echtzeit-Zustandsüberwachung

Auf einen Blick
Projektziel ist die Entwicklung einer Entscheidungsgrundlage für Wasserversorger zur Identifizierung zu überwachender Leitungsabschnitte mit GPL inklusive einer technisch-wirtschaftlichen Szenarienbewertung zur Optimierung der Überwachung und Detektion von Wasserverlusten.
Hintergrund und Zielsetzung
Im Rahmen der Projektbearbeitung wurde ein Excel-basiertes Decision Support System (DSS) für Wasserversorger als Entscheidungsgrundlage entwickelt, ob und auf welche Weise sich der Einsatz von Geräuschpegelloggern (GPL) technisch und wirtschaftlich lohnt. Das DSS ermöglicht, eine Rohrnetzbewertung durchzuführen, um neuralgische Leitungssegmente zu identifizieren. Es wird eine technisch-wirtschaftliche Szenarienbewertung erstellt, um netzspezifisch die Einsatzweise von GPL zu prüfen und zu optimieren. Das Ergebnis der technischen Bewertung ist ein Score für jedes Leitungssegment, der zur priorisierten Überwachung von Netzabschnitten genutzt werden kann. Je höher der Score, desto dringlicher ist die Überwachung / Instandhaltung aufgrund einer hohen Schadenswahrscheinlichkeit bzw. eines hohen Schadensausmaßes.

Aufbauend auf der Priorisierung aus der Rohrnetzbewertung kann der Nutzer unterschiedliche Szenarien erstellen und technisch-wirtschaftlich bewerten, um den optimalen Einsatz der GPL zu erarbeiten. Dabei können z. B. Größen wie die Anzahl an GPL, deren Betriebsmodus (stationär / mobil) und deren Einsatzort (Prioritätsklasse 1, 2 oder 3) variieren. Unter Einbezug von Leckageraten, Laufzeiten, Entwicklungszeiten und weiteren Faktoren werden Abschätzungen getroffen. Der Wasserversorger erhält im Dashboard eine Darstellung der zu erwartenden Wasserverluste und monetären Kosten für die unterschiedlichen Szenarien.

Publikationen
Offermann, Martin; Juschak, Marcel; Becker, Angelika: Entscheidungsunterstützungssystem zur Optimierung von Geräuschpegellogger-basierten Instandhaltungsstrategien. Gwf Wasser/Abwasser 2022(1), 55-61

Projektpartner
Energieried GmbH & Co KG, Leitungspartner GmbH, Stadt Zürich Wasserversorgung

Laufzeit
10/2018 – 09/2021

Fördermittel
E.ON

Ansprechpartner

B-WaterSmart – Accelerating Water Smartness in Coastal Europe

Auf einen Blick
Nachhaltige und ökonomisch effiziente Lösungen für optimalen Wassereinsatz
Hintergrund und Zielsetzung

Wie lässt sich in wasserarmen Regionen die Wasserverfügbarkeit erhöhen? Wie lässt sich das Thema Kreislaufwirtschaft auch im Wassersektor verankern? Welche smarten, digitalen Lösungen kann man einsetzen, um zur Bildung einer wasser-smarten Ökonomie und Gesellschaft beizutragen?

Grundlage für die Antworten auf diese Fragestellungen werden Fallstudien sein, die konkrete Problemstellungen in sechs europäischen Städten bzw. Regionen beleuchten. Als gewissermaßen lebendige Labore eingebunden sind Wasserbetriebe aus Alicante in Spanien, Bodø in Norwegen, Flandern in Belgien, Lissabon in Portugal, Ostfriesland in Deutschland und Venedig in Italien. Sie entwickeln und demonstrieren jeweils gemeinsam mit Forschungspartnern und lokalen Technologieanbietern Lösungen für die o.g. Fragestellungen.

Weitere Informationen

Projektpartner
Norwegian University of Science and Technology, SINTEF, Cetaqua, Water Technology Centre, KWR Water Research Institute, LNEC, Aguas de Alicante (AMAEM), Eurecat, National Distance Education, University (UNED), Veritas Engineering, OOWV, Institute of Social, Sciences of the University of Lisbon (ICS-UL), ICCS, EnviroChemie, DMK, Águas do Tejo Atlântico (AdTA), ADENE, ETRA SpA, Baseform, Water Europe, De Watergroep, Aquafin, Proefstation, VITO, Mechelen, Bodø Kommune, Nordkontakt, TECHNI AS, Hydrotech Engineering Srl, Adelphi, Depuracque Servizi srl, CML, Krüger-Kaldnes, Turbulent

Laufzeit
2020 – 2024

Fördermittel
Europäische Union

Ansprechpartnerin

Dr. Kristina Wencki

Weitere Forschungsgebiete

Digitalisierung und Kommunikation

Klimawandel

Stoffe und Mikroorganismen

Technologie und Produkte