Risikoabschätzung mittels wirkungsbezogener Analytik
Anthropogene Stoffeinträge aus dem täglichen Gebrauch und ihr Eintrag in die Umwelt stellen die Wasserversorgung vor immer neue Herausforderungen. Zusätzlich kann auch die Hygienisierung von Trinkwasser, mit beispielsweise Chlor, zu unerwünschten Desinfektionsnebenprodukten führen und ein Risiko für den Verbraucher darstellen.
Die Vielzahl von Chemikalien ist in ihrer Gesamtheit durch die chemische Spurenanalytik kaum zu erfassen und zu bewerten. Risikoabschätzung basieren in der Regel auf bestehenden Stofflisten, wodurch der Großteil der Stoffe sowie deren Wechselwirkungen nicht berücksichtigt werden.
Die wirkungsbezogene Analytik mittels toxikologischer Testverfahren, auch Bioassays oder effektbasierte Methoden genannt, kann dazu beitragen die analytische Lücke zu schließen und über die Ergebnisse der reinen Target-Analytik hinaus wertvolle Informationen für eine umfassendere Risikoabschätzung zu liefern. Im Fokus stehen hier in erster Linie die Bewertung der Rohwasserressourcen im Einzugsgebiet sowie die Beurteilung der Entfernungseffizienz Entlang der Aufbereitungskette.
Wir bieten
- Wirkungsbezogene Analytik der Rohwasserressourcen im Einzugsgebiet: Einsatz von effektbasierten Methoden zur Untersuchung möglicher humanrelevanter Wirkungen im Rohwasser wie Zytotoxizität, Gentoxizität, Mutagenität und/oder hormonelle (endokrine) Wirkung.
- Wirkungsbezogene Analytik der Entfernungseffizient entlang der Aufbereitungskette: Einsatz von effektbasierten Methoden zur Untersuchung der Entfernungseffizienz der im Rohwasser detektierten Wirkungen.
- Untersuchung der Bildung von toxikologisch relevanten Desinfektionsnebenprodukten: Einsatz von effektbasierten Methoden zur Untersuchung ob chemische Desinfektionsverfahren zur Bildung von gentoxischen Desinfektionsnebenprodukten führen.
- Risikoabschätzung und Handlungsempfehlungen
Auf Basis der durchgeführten Untersuchungen erfolgt eine Risikoabschätzung. Bei positiven Befunden beraten wir zu weiteren Monitoringstrategien und unterstützen bei der Kommunikation mit Behörden. Wir formulieren entsprechende Handlungsempfehlungen bezüglich Vermeidung und Entfernung.
Weitere Information
Die am IWW zur Verfügung stehenden effektbasierten Methoden orientieren sich an den Methoden die auch im Konzept zur Ableitung von gesundheitlichen Orientierungswerten (GOW) Anwendung finden.
Ansprechpartner:

Dr. Gerhard Schertzinger
Geschäftsfeldleiter Toxikologie und Stoffbewertung
+49 208 40303-258
g.schertzinger@iww-online.de
Weitere Beratungsthemen: