WRAP GH2 beschäftigt sich mit der Identifizierung von Wasserressourcen in Kombination mit Agrivoltaik für dezentrale Anwendungen von grünem Wasserstoff in Jordanien.
Jordanien und andere Länder der MENA-Region zeigen aufgrund der Klimaschutzziele zunehmend Interesse an der Produktion von grünem Wasserstoff (H₂). In den Diskussionen liegt der Fokus bislang meist auf großskaligen Anlagen zur Wasserstofferzeugung für den Export. Doch auch dezentrale, kleinere Systeme zur lokalen Nutzung könnten einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Energieversorgung leisten.
Die Rahmenbedingungen für die Erzeugung von grünem Wasserstoff per Elektrolyse in Jordanien sind jedoch ambivalent. Zwar bietet das Land hervorragende Voraussetzungen für die Nutzung von Sonnenenergie, doch die dafür benötigte Ressource Wasser ist äußerst knapp. Um die ohnehin angespannte Wassersituation nicht weiter zu belasten, werden alternative Quellen wie entsalztes Meerwasser und aufbereitetes Abwasser in Betracht gezogen und ein effizienterer Wasserumgang beleuchtet.
Im Rahmen des Projekts WRAP-GH2 untersucht das Projektteam, bestehend aus Mitarbeitenden des Wuppertal Institut und der IWW Institut für Wasserforschung gGmbh in enger Kooperation mit lokalen Partnern, ob und wie die lokale Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff in Jordanien sinnvoll umgesetzt werden kann. Der benötigte Strom soll dabei über eine Agri-Photovoltaikanlage bereitgestellt werden. Zur Deckung des notwendigen Wasserbedarfs für die Wasserstoffproduktion werden alternative Wasserquellen identifiziert und mögliche Geschäftsmodelle entwickelt, die anschließend gemeinsam mit jordanischen und deutschen Partnern diskutiert werden.
Das Vorhaben ist Teil der Exportinitiative Umweltschutz des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz und nukleare Sicherheit. Während IWW seine Expertise im Bereich Ressourcenmanagement und Verfahrenstechnik einbringt, konzentriert sich das Wuppertal Institut auf sozioökonomische Aspekte rund um Wasserstoff und Agri-PV.